Das Hamburger Stadtderby ohne Tore
Im ersten Derby seit sieben Jahren gab es keine Tore zu sehen. St. Pauli stellte sich mit allen Spielern hinten rein und ließ den HSV anrennen. Anfangs fanden die HSV Spieler Lücken, aber es wurde außer zwei Situationen nicht gefährlich. Je länger das Spiel dauerte, traute sich die HSV Mannschaft nicht mehr alles zu riskieren und sicherte hinten ab. Sie wollte das zwar Spiel gewinnen, aber auf keinen Fall verlieren.
Alle Gegentore im Volksparkstadion
Die jüngste Profimannschaft hat natürlich daran zu knabbern, dass alle Gegentore in den Heimspielen fielen, und natürlich, durch die mediale Wucht, die sie anschließend nach den Niederlagen einstecken mussten. Daher ist es ein Stück weit verständlich, dass die Mannschaft in den letzten Minuten nicht mehr alles riskierte, um keine Niederlage zu kassieren. Sie muss sich erst die Sicherheit und Leichtigkeit zurückholen, die sie mit der herben Pleite gegen Regensburg verlor.
Das zweite Spiel ohne Gegentor hintereinander
Die Gegentore, und die Art, wie sie fielen, hat die Mannschaft (zusammen mit dem panischen (medialen) Umfeld verunsichert. Deshalb ist es für die Selbstsicherheit gut, dass zwei Spiele hintereinander ohne Gegentor endeten. Darauf kann und wird die Mannschaft aufbauen. Das letzte Risiko zeigte sie in den Spielen nicht, was verständlich ist. Diese beiden Spiele sollte der Mannschaft helfen, in den nächsten Spielen wieder mehr nach vorne zu spielen, weil sie hinten sicher steht.
Es wird an offensiven Lösungen gearbeitet
Das Trainerteam und die Mannschaft werden an Möglichkeiten und Lösungen arbeiten, wie sie dermaßen tierstehende Gegner bespielen können, wenn sie trotzdem hinten sicher stehen. Wer kein Gegentor kassiert, nimmt mindestens einen Punkt mit und kann sich Selbstvertrauen holen. Weitere Trainingseinheiten helfen der Mannschaft und lässt uns wieder über Tore und Siege feiern.
HSV hat im Stadtderby gewonnen
Die Fans und die Sicherheit hat im Stadtderby gewonnen! Außer ein paar Bengalos am Anfang im St. Pauli Fanblock, gab es keine negativen Störungen. Im Gegenteil! Es war ein sehr stimmungsvolles Derby, in dem beide Fanlager alles gaben und ihre Mannschaften friedlich anfeuerten. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man die Unruhen im Vorfeld betrachtet oder auch noch die Szenen im letzten Bundesligaspiel gegen Gladbach sah.
Der Sieg blieb aus
Natürlich hätte sich jeder HSV Fan einen Derbysieg gewünscht, aber nach den letzten Heimpleiten ist es nicht verwunderlich, dass die Mannschaft – gerade zum Ende – nicht mehr volles Risiko ging, um keine weitere Heimpleite zu kassieren. Sie wollte, aber verkrampfte auch zusehends. Die Heimpleiten gehen bei einer so jungen Mannschaft nicht spurlos vorbei. Umso wichtiger ist es, dass die Fans nicht vergessen, dass sie genau das sehen, was sie sich wünschten. Eine junge Mannschaft, die nach vorne spielt und auf den eigenen Nachwuchs setzt.
Arp mit Startelfpremiere
Bei aller Enttäuschung über das Unentschieden geht fast die Premiere von Arp unter. Es war in dieser Saison sein erster Startelfeinsatz. Er hat sich in den letzten Wochen aus seinem Tief herausgearbeitet und zurecht seine Chance erhalten. Es war schwer gute Aktionen zu zeigen, bei den tiefstehenden St. Paulianern. Trotzdem ist er wieder auf einem guten Weg und wir werden ihn mit Sicherheit noch öfters sehen.
Fazit
Bei aller (berechtigten) Enttäuschung sollte nicht vergessen werden, dass der HSV einen Weg mit sehr jungen Spielern ging, wobei auch viele aus der eigenen Jugend kommen. Es ist ein Weg, der alternativlos war, wie wir alle wissen, umso mehr sollte diese junge Mannschaft unterstützt werden. Sie braucht die Unterstützung der Fans, um das mutige Offensivspiel zu spielen. Die letzten beiden Spiele waren wichtig, um wieder Sicherheit in den eigenen Aktionen zu bekommen und defensiv besser zu stehen. Nun gilt es die eine oder andere Aktion besser auszuspielen und neue Lösungen im Offensivspiel zu finden.
Eure