Ernüchterung beim HSV nach der Auftaktniederlage in der 2. Bundesliga
Natürlich hat sich das jeder anders vorgestellt und Spieler, wie Fans sind enttäuscht und manche wütend. Es sollte nur nicht der Fehler gemacht werden, alles in Frage zu stellen. Vorher mit den vielen Siegen und guten Spielen in den letzten acht Bundesligaspielen und Vorbereitung, war nicht alles gut und nun nach der Auftaktniederlage ist nicht alles schlecht.
Zwei unterschiedliche Halbzeiten des Hamburger SV
Erstaunlich sind die beiden Halbzeiten, die komplett unterschiedlich waren. In den ersten 30 Minuten fegte der HSV über Kiel her und hätte mit drei Toren vorne liegen können/müssen. Kiel fand quasi nicht statt. Auch in den folgenden 15 Minuten, wo der HSV etwas nachließ und Kiel aufkam, erspielte sich Kiel zwar zwei Torchancen, aber es war ein ausgeglichenes Spiel. Der HSV presste hoch, konterte bei Ballgewinn und hatte die Ruhe auf die Lücke zu warten, was mit fünf Großchancen auch funktionierte.
Zweite Halbzeit war es umgekehrt. Da kam Kiel auf und die HSV-Spieler reagierten konfus, verließen ihre Positionen, gaben die mannschaftliche Geschlossenheit auf, hielten sich nicht mehr an die taktischen Vorgaben und überließen Kiel immer mehr das Spiel, mit dem Unterschied, dass Kiel ihre Großchancen nun verwerteten. Auch in der zweiten Halbzeit, obwohl der HSV nicht mehr gut spielte, hatten sie gute Chancen, aber auch die wurden vergeben. So kam es, wie es kommt, wenn man vorne kein Tor schießt und hinten welche fängt.
Schwarzmalerei ist verfrüht
Manche sehen sich bestätigt, dass der HSV durchgereicht wird, dass die Einkaufspolitik schlecht war, dass die Verantwortlichen einen schlechten Job machen usw. Aber da sollten wir den Ball flach halten. Es war ein Spiel von vierunddreißig. Um sicher aufzusteigen bräuchte der HSV achtundsechzig Punkte, das sind zweiundzwanzig Siege und ein Unentschieden bei vierunddreißig Spielen. Sprich – mit elf Niederlagen. Die erste Niederlage wurde einkassiert, von daher ist noch alles möglich.
Vergleich mit den letzten Aufstiegsmannschaften
Um aus der Trauer oder Wut Sachlichkeit hinein zu bringen, habe ich mal aufgelistet, wie viele Siege, Unentschieden und Niederlagen die späteren Aufsteiger in den ersten fünf Spielen sammelten. Es ist klar zu erkennen, dass anfangs bei einigen noch Sand im Getriebe war und sie erst in Fahrt kommen mussten.
Saison | Verein | Spiele gewonnen Spieltag 1 - 5 | Spiele unentschieden Spieltag 1 - 5 | Spiele verloren Spieltag 1 - 5 | Spiele verloren Spieltag 1 - 34 |
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2017/2018 | Düsseldorf | 4 | 1 | 0 | 9 |
2017/2018 | Nürnberg | 2 | 1 | 2 | 8 |
2016/2017 | Stuttgart | 3 | 0 | 2 | 7 |
2016/2017 | Hannover | 2 | 2 | 1 | 5 |
2015/2016 | Freiburg | 4 | 1 | 0 | 6 |
2015/2015 | Leipzig | 2 | 2 | 1 | 7 |
2014/2015 | Ingolstadt | 3 | 2 | 0 | 4 |
2014/2015 | Darmstadt | 3 | 2 | 0 | 5 |
2013/2014 | Köln | 1 | 4 | 0 | 4 |
2013/2014 | Paderborn | 1 | 2 | 2 | 8 |
2012/2013 | Hertha | 3 | 1 | 1 | 2 |
2012/2013 | Braunschweig | 5 | 0 | 0 | 5 |
2011/2012 | Greuther Fürth | 4 | 1 | 0 | 4 |
2011/2012 | E. Frankfurt | 3 | 2 | 0 | 6 |
Fazit
Die Auftaktniederlage war eine bittere Pleite, die für Ernüchterung gesorgt hat. Wichtig ist jetzt die Ruhe zu bewahren, die Lehren zu ziehen und es in den nächsten Spielen besser zu machen. Natürlich hatte jeder gehofft, dass man mit einem Sieg gleich vorne mitspielt, aber viele spätere Aufsteiger waren nach den ersten fünf Spieltagen nicht auf den Aufstiegsplätzen. Insofern gilt es in Ruhe akribisch weiterzuarbeiten, Fehler abzustellen und mannschaftlich geschlossener aufzutreten, dann ist noch alles drin.
Eure,
HSV Fanin Manon Garcia