Zweites Testspiel Hamburger SV
In der Zweitligasaison ging es im zweiten Testspiel nach Bergedorf. Der Hamburger SV spielte gegen den Fünftligisten TuS Dassendorf und gewann Zehn zu Null. Auch dieses Mal wurden zwei Mannschaften gebildet, die jeweils eine Halbzeit spielten. Holtby und Hunt fehlten bei diesem Test verletzt. Wood und „Papa“ sind noch im Aufbautraining.
Erste Halbzeit
Aufstellung Hamburger SV
Spielanalyse:
Am Anfang fehlte die Ruhe am Ball. Die Pässe kamen überhastet und landeten oftmals beim Gegner, der sich in den Anfangsminuten drei sehr gute Chancen herausspielen konnte, die allerdings teilweise kläglich und überhastet abgeschlossen wurden. Da wurde auch mal der freistehende Nebenmann übersehen – zum Glück für den HSV.
Khaled Narey spielte auf der rechten Verteidigerposition und musste merklich erstmal hereinfinden in diese Partie. Nach fünf Minuten wurden die Spielzüge sicherer, aber nach ein paar Stationen folgten krasse Fehlpässe, wie in der 8. Minute von Kwarteng, die dann zu Gegenstößen führten.
Langsam aber sicher wurden ab der 10. Minute die Zweikämpfe gewonnen. Davor hatte man den Eindruck die vielen Youngster müssen sich erst an die Zweikampfführung im Männerbereich gewöhnen. Aber genau solche Situationen braucht es, um zu sehen, welche Lösungen die Nachwuchskräfte finden.
Was auffiel waren die vielen Dribblings von Arp, die er verlor. Da er im Mittelfeld spielte, wurden dadurch oftmals Tempogegenstöße von Dassendorf eingeleitet.
Es dauerte bis zur 13. Minute, dass erstmals ein Angriff vom Hamburger SV zu Ende gespielt wurde. Arp spielte auf Lasogga, der sich durchwühlte und den Pfosten traf. Das aber läutete endlich eine Drangphase des HSV ein.
Kwarteng war mit seinem Vorpressing erfolgreich, bediente Lasogga, der sicher zum Eins zu Null traf.
Steinmann war der ruhende Pol im Spiel des HSV, die ansonsten doch sehr überhastet mit vielen Fehlpässen spielten. Die Mannschaft bekam keine Ruhe ins Spiel. In dieser Phase rettete Steinmann oftmals mit starken Zweikämpfen. Auch standen die Stürmer sehr oft im Abseits, wenn der Ball schnell in die Spitze gespielt wurde.
Ab der 20. Minute wird das Spiel sicherer und der HSV hat das Spielgeschehen besser im Griff. Ein Solo von Narey wird durch ein Foul kurz vorm Sechzehner gestoppt. Lasogga schießt den Freistoß gegen die Latte.
Wie es gehen kann, zeigt die 22. Minute. Dassendorf hat einen Freistoß, der abgefangen wird. Sofort wird ein Tempogegenstoß eingeleitet. Ito wird im Sechzehner gefoult und Lasogga verwandelt den Elfmeter sicher ins linke untere Eck.
Mit den zwei Toren im Rücken spielte die junge Mannschaft nun sicherer. Auch Mickel stand höher. Die Abwehr war aber weiterhin anfällig. Jung spielte ruhig und abgeklärt, aber Ambrosius und Vagnoman machten immer wieder Flüchtigkeitsfehler oder vertändelten den Ball.
Um die 30. Minute wurde hinten sicher herausgespielt, aber endete mit Fehlpässen von Arp an der Mittellinie. Auch Vagnoman lud den Gegner immer wieder zu Chancen ein, die aber weiterhin weit drüber oder daneben gingen. Das Spiel ist zerfahren. Der HSV bekommt keine Ruhe ins Spiel.
Ab der 40. Minute wird endlich wieder Fußball gespielt. Ein schneller Pass in die Spitze auf Drawz, der geschickt den Torwart ausspielt, dann aber aus sehr spitzem Winkel versucht aufs Tor zu schießen, statt den freistehenden Lasogga zu bedienen. Der Ball wird auf der Linie geklärt.
In der 43. Minute erkämpft Arp den Ball und wird anschließend im Sechzehner gefoult. Arp selbst schießt, aber ganz schwach, ohne Druck, flach in die Mitte. Auch ging er nicht hinterher. Lasogga ging dem Ball hinterher und schießt gegen den Pfosten.
Fazit erste Halbzeit:
Es wurden viel zu viele Chancen des Gegners zugelassen, gerade am Anfang, wo der HSV auch drei Tore hätte hinten liegen können. Ab der 15. Minute hatte der HSV das Spiel besser im Griff, aber schwächte sich immer wieder selbst mit Fehlpässen.
Spielerkritik:
Steinmann, Lasogga, Jung, Ito und Mikel gut.
Bei allen anderen sah man, dass sie überfordert, überhastet oder übermotiviert waren. Es fehlte die Ruhe am und die Übersicht.
Zweite Halbzeit:
Statt Kwarteng spielte David und statt Drawz spielte Opoku.
Spielanalyse
Von Anfang an war mehr Zug im Hamburger Spiel und Dassendorf konnte sich nicht befreien. Es wurde früher gepresst und sicherer gespielt. Nach gewonnenen Zweikämpfen wurde schnell nach vorn gespielt, wie in der 46. Minute, als Rick van Drongelen in der Abwehr einen Zweikampf gewinnt, schnell zu Opoku spielt, der David bedient, der über das Tor schießt.
Rick van Drongelen war sehr präsent und gewann seine Zweikämpfe. Viele Angriffe wurden auf seiner linken Seite eingeleitet. Grundsätzlich spielte die Mannschaft in der zweiten Halbzeit viel sicherer, hatten kaum Fehlpässe und setzten den Gegner weiterhin unter Druck.
Aber auch in dieser Halbzeit stand der HSV sehr oft im Abseits und der letzte Pass kam noch zu oft zu ungenau. Im defensiven Mittelfeld fiel Janjicic mit guten Stellungsspiel, gewonnenen Zweikämpfen und klugen Pässen auf. Aber der 60. Minute kommt der HSV in Fahrt und hat das Spiel endgültig im Griff.
Wintzheimer war im ersten Testspiel noch glücklos geblieben, aber in diesen Minuten wirkte das schon viel besser. Das Spielverständnis war gut. In der 66. wurde er von David gut angespielt, setzte sich gut durch und spielte quer auf den dann freistehenden Jatta, der zum 4:0 einschob. Kurz danach setzte sich Knost über rechts durch und bediente David, der flach in die Mitte spielt, wo der Ball vom Gegner ins eigene Netz gespielt wurde.
Wintzheimer hat seine Vorlage Selbstvertrauen gegeben, er spielte nun besser und gewann mehr Zweikämpfe. Wie in der 71. Minute, wo er Moritz bedient, der flach ins Eck zum 5:0 einschießt. Sehr gut gefiel mir, dass Wintzheimer seine Mitspieler sah, obwohl er in den beiden Spielen selbst noch kein Tor geschossen hatte. Das sollte sich aber in der 72. Minute ändern, als Jatta den Ball in den freien Raum schießt, Wintzheimer erläuft sich den Ball und schiebt am Torwart zum 7:0 ein.
Pollersbeck wird wie gewohnt ins Spiel eingebunden und wird mehr gesucht, als Mickel in der ersten Halbzeit Allerdings unterläuft Pollersbeck in der 76. Minute ein Fehler, als er den Ball beim Rauslaufen nicht trifft, aber der Gegner schießt weit am Tor vorbei. Jatta spielt gut mit und gewinnt viele Zweikämpfe.
Nachdem nun schon alle Neuzugänge getroffen hatten, durfte auch Bates in der 78. Minute nach einer kurzen Ecke jubeln, als er den Ball nach einer Flanke aus dem Halbfeld neben den Pfosten zum 8:0 setzte. In der 85. flankt Santos auf Jatta, der Schuss wird vom Torwart gehalten und Wintzheimer staubt zum 9:0 ab. Den Abschluss macht Jatta, nachdem er mit David mehrere Doppelpässe spielt und dann zum 10:0 einschießt.
Spielerkritik:
Die Abwehr stand mit Santos, Rick van Drongelen, Bates und dem Youngster Knost sicher. Janjicic fing viele Bälle ab und leitete immer wieder Gegenangriffe ein. Im Angriff konnte David neben dem Routinier Moritz und Jatta überzeugen. Vorne war Wintzheimer ein Unruheherd, der seine Mitspieler gekonnt einsetzte und auch selbst traf.
Fazit:
Wintzheimer scheint langsam in hamburg anzukommen, auch einige Youngster machen verstärkt auf sich aufmerksam und ein Lasogga macht sein Versprechen wahr, dass er Hamburg wieder in die erste Liga schießen möchte. Er setzt sich ein, spielt mannschaftsdienlich, nutzt seine Chancen.
Christian Titz kritisiert seine Spieler, wenn sie hohe Siege einfahren und wird sie aufbauen, wenn sie schlechter spielen. Genauso holt man das Optimum aus den Spielern heraus. Ebenso ist es erstaunlich, mit welchen einfachen Tricks er seine Mannschaft dazu bringt, sich bis zur letzten Minute reinzuhängen. Denn die jeweiligen Mannschaften der Halbzeiten spielten vom Ergebnis gegeneinander. Hatte die erste Mannschaft in der ersten Halbzeit acht Tore geschossen, war das Ziel, mindestens neun zu schießen. Wir können uns weiterhin auf die Mannschaft freuen und die Euphorie bekommt weiter Nahrung.
Eure