Fazit des Spiels
Der HSV übersteht die 1. Pokalrunde. 🙂
Ansonsten habe ich einen anderen HSV gesehen, als in den letzten Jahren. Und da meine ich nicht nur das letzte Jahr. Wie oft ist die Mannschaft auseinandergefallen, wie oft hat sie sich aufgelöst, wie oft ergeben. Davon war nichts zu sehen! Die Mannschaft ist intakt. Sie war gut eingestellt und sie kämpft um jeden Ball.
Gewinner des Spiels sind Mancienne und Töre.
Verlierer Westermann.
Spielverlauf
Der HSV hat ruhig gespielt. Versuchte ihr Spiel durchzuziehen, spielte über die Flügel, obwohl in der ersten Halbzeit wenig über links geht. Allerdings wurde es selten gefährlich vorm Tor. Im Sturm fehlte der letzte Pass. Aber der HSV ließ Oldenburg laufen und es sah nach einem ruhigen Spiel aus.
Leider hat Jarolim keine Lust auf ein ruhiges Spiel und machte das Spiel immer wieder spannend. Zwei Fehlpässe in der ersten Viertelstunde führten zu sehr gefährlichen Aktionen der Gegner. Ein weiterer Patzer folgte in der 20. Minute. Damit wurde der Gegner aufgebaut, der damit zum ersten Mal ernsthaft vors Tor kam. Das war unnötig und sehr schade!
Mit dem Erstarken kamen die Gegner auch in die Zweikämpfe, in denen sie oft zu ungestüm waren und die HSV Spieler trafen. Eine unnötige gelbe Karte für Diekmeier, der sich beim Gegner über eine Schwalbe beschwerte. Diese Aktionen sollte er lassen, diese Emotionen und die folgenden Karten sollte er minimieren.
Mitte der ersten Halbzeit verflachte das Spiel. Auffällig nun, dass Westermann diverse Fehlpässe spielt und für Unruhe in den eigenen Reihen sorgte. Unverständlich, da er gesetzt scheint und sich frei spielen sollte. Allerdings ist davon seit einigen Spielen nichts zu sehen. Spielt er weiterhin so fahrig, wird Oenning sich wirklich nicht zwischen Mancienne und Bruma entscheiden, sondern Westermann und Bruma. Die Leistung von Westermann ist unverständlich.
Auffallend ist, dass der Spielaufbau aus der Abwehr heraus immer über Mancienne läuft. Er ist derjenige, der das Spiel gestaltet. Seine Pässe sind alle überlegt und leiten einige Angriffe ein.
In der 26. Minute dann endlich das erlösende Tor. Freistoß von Aogo und Kopfball Westermann.
Neben Mancienne ist auch der zweit Chelsea Spieler Töre sehr auffällig. Die Technik, die Ballannahme, das Auge, die Pässe – einfach nur toll. Nun gut, es ging gegen einen Fünftligisten, aber diese Fähigkeiten zeigte er in allen Spielen auch gegen Bayern und Dortmund. Da hat Arnesen eine Sahnestück an Land gezogen! Töre ist in dieser Form nicht aus der Startelf herauszudenken.
So langsam scheint auch der Sturm am Spiel teilnehmen zu wollen. Son und Petric werden besser, bieten sich an. Son lässt sich weit ins Mittelfeld fallen, um Bälle zu bekommen. Bei Petric fällt nun auf, dass er konditionell bei weitem noch nicht so weit ist. Viele Stockfehler, die ich auf die Kondition zurückführe. Da sollte er schnell nachbessern, sonst sehe ich Guerrero in der Spitze.
In der 33. Minute ist es mal wieder ein Fehler von Westermann, der zu einer gegnerischen Chance und dann auch zum Gegentor führt. Ganz schwache Leistung von ihm. Die schlechtesten Spieler beim HSV sind die Alten: Westermann, Jarolim und Petric.
Zum Ende der ersten Halbzeit drückte der HSV wieder aufs Tempo und kam zu einen Weitschüssen, die teilweise knapp am Tor vorbeiflogen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wartete der HSV ab. Es schien, als wollten sie den Gegner laufen lassen und müde spielen. Mit ihrem teilweise schnellen Abspiel und One-touch-Spiel klappte das ganz gut. Der HSV bekam so wieder mehr Sicherheit in seinem Spiel und das war das primäre Ziel. Denn es wurden keine gefährlichen Bälle in die Spitze gespielt.
Elia drehte nun auch auf, zumal öfter über die Seite von Aogo und Elia gespielt wurde. Das Spiel wird vom HSV nun gleichmäßig verteilt. Bei ihm ist der Einsatz erstaunlich, wenn man seine Spiele in den letzten Jahren sah. Er sprintet mit nach hinten, gewinnt Zweikämpfe und setzt sich für die Mannschaft ein. Genauso muss es sein. Dazu immer wieder mit Flankenläufen und Pässen in die Mitte. Allerdings kann hier noch an der Genauigkeit gearbeitet werden, besonders bei den Flanken.
Eine Chance ließ der HSV in der 62. Minute zu, in der erst Kacar zu zögerlich und Westermann zu weit vom Gegner stand. Gut, dass der Stürmer den Ball neben das Tor köpfte. Als ob die Mannschaft das als Weckruf sah, erspielte sie sich nun Chancen im Minutentakt.
Töre ist auch in der zweiten Halbzeit auffälligster Spieler. Er ist überall zu finden. Besonders in der Mitte ist er immer anspielbar und verteilt die Bälle sehr klug. Manches Dribbling endet beim Gegner, aber oft spielt er im richtigen Moment ab.
Ein Tor von Petric wurde vom Schiedsrichter Gagelmann nicht anerkannt, was eine Fehlentscheidung war, da der eigenen Mann den Torwart behinderte. Aber ich hatte zu keiner Zeit Bedenken, dass das Spiel nicht gewonnen wird. Die Körpersprache zeigte deutlich an, dass die Mannschaft nicht gewillt war, heute zu verlieren. Überhaupt kein Vergleich zu sonstigen Spielen. Sehr positiv!
Oldenburg kam wieder zu einer Torchance, weil Westermann wieder einen Fehler beging. Er bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone heraus. Diese Leistung ist mir unbegreiflich!
Mit dem zweiten Tor von Petric führt der HSV aber der 72. Minute wieder. Son hatte eine Torchance mit einem Seitfallzieher, der neben das Tor ging. Son war agil, allerdings war es heute nicht sein Spiel. In der Spitze war er in den anderen Spielen wirkungsvoller und in der Mitte zog er zu schnell in die Spitze. Es fehlte ein Spieler, der den Ball annimmt und verteilt. Das übernahm Töre, der damit seine rechte Seite vernachlässigte. Deshalb ging auch nicht mehr viel über rechts, sondern hauptsächlich über die linke Seite.
Tesche kam in der 80. Minute für Kacar und führte sich gut ein. Er war offensiv an einigen Aktionen beteiligt und hielt hinten den Laden dicht. Die Gäste drückten zum Schluss noch mal und versuchten den Ausgleich zu erzielen. Hier bemängle ich die fehlende Erfahrung der jungen Spieler, die unbedingt das dritte Tor schießen wollten und dabei große Lücken im Mittelfeld hinterließen. Das war gefählrlich. Auch wurden einige Angriffe überhastet abgeschlossen, wo ein Abspiel sinnvoller gewesen wäre.
Aber Oldenburg sollte keine Chance mehr erhalten. Der HSV hat verdient, wenn auch knapp, gewonnen. Nun gilt es die zweite Runde zu überstehen, denn das war in den letzten Jahren die gefährlichere Runde.
Gewinner und Verlierer des Spiels
Verlierer des Spiels sind die alten Hasen! Westermann spielte katastrophal, Jarolim erste Halbzeit unterirdisch, Petric mit mangelndem Einsatz, Stockfehlern und Motzattacken in Richtung seiner Mitspieler. So nicht! Diese Spieler sollten vorangehen, aber verunsichern die Mannschaft.
Gewinner waren die jungen Spieler und hier ganz besonders die Spieler, wofür Arnesen sich von den Medien eine Menge hat anhören müssen. Mancienne und Töre. Beide waren für mich die besten Spieler auf dem Platz. Sie spielten ruhig, sicher und erfolgreich. Mancienne war es zu verdanken, dass hinten soweit alles geklärt wurde. Töre trieb das Spiel an und leitete viele Angriffe ein. Bin gespannt, ob er weiter auf der rechten Seite zum Einsatz kommt oder ob er hinter der Spitze spielen wird. Er hat das Zeug zu einem 10er, wie ihn der HSV lange nicht mehr hatte.
Zu den Gewinnern kann sich auch die Mannschaft zählen. Der Einsatz, die Laufbereitschaft, das Sich-gegenseitig-helfen war vorbildlich. Diese Mannschaft ließ sich auch durch die Fehler der Etablierten aus der Ruhe bringen. Natürlich gewinnt man dadurch keine Spiele, aber es ist eine Grundvoraussetzung, die so lange nicht mehr gegeben war.
In diesem Sinne
Nur der HSV!