Herrlich, wunderschön, einfach gigantisch. Ein verdienter Auswärtssieg, der aber erst ganz zum Schluss herausgespielt wurde. Bis zur 81. Minute mussten die HSV Fans warten, bis Ruud uns in Führung schoss. Guerrero hat dann mit dem 3. Tor alles abgesichert. Nun war das Spiel durch und es blieb nur noch Feiern. In der ersten Halbzeit war der HSV überlegen und wie. So habe ich den HSV selten erlebt. Ich weiß nicht, wann sie so aggressiv in die Zweikämpfe gingen und den Gegner vom eigenen Tor fern hielten. Leider konnten unsere Außenspieler nicht so stechen, wie noch gegen Schalke. Elia war leider überhaupt nicht zu sehen und Pitroipa mühte sich, aber konnte sich nicht so durchsetzen, dass es gefährlich vorm gegnerischen Tor geworden wäre. Allerdings hatte Pitroipa eine schöne Torschussmöglichkeit. Dieses Mal bewies er, dass er gut schießen kann, leider nur etwas zu hoch zielte. Jansen probierte es in der ersten Halbzeit mit dem Kopf, aber Ruud stand besser. Sonst gab es nicht viel in der ersten Halbzeit. Es sah so aus, dass sich Frankfurt zurecht gelegt werden sollte, um dann zuzuschlagen. Das Gegentor fiel in die Drangperiode vom HSV. Es war ein Konter, der vom eigenen Sechszehner eingeleitet wurde. Rost wäre zur Stelle gewesen, hätte Altintop nicht im Wege gestanden. Schade, denn so wurde das Spiel auf den Kopf gestellt. Vom HSV kam dann bis zur Pause nicht mehr viel. Es schien als überlegten sie, wie sie das Spiel weiter angehen sollten.
Nach der Pause kamen sie – wie gegen Schalke – sehr engagiert wieder raus und es schien, als habe Veh die richtigen Punkte angesprochen. Es ging couragierter zur Sache, es wurde zielstrebiger gespielt und es wurde mit mehr Druck zum Tor gespielt. Die Torchancen wurden größer und es war eine Frage der Zeit, wann der Ausgleich fallen würde. Da aber Frankfurt immer mal wieder gefährlich vor das Tor kam, hoffte ich, dass wenigstens der Ausgleich bald fallen würde. In der 60. Minute tat mir Mathijsen den Gefallen und köpfte den Ball ins Tor. Er traf ihn so schön, dass er über Fährmann hinweg ins Tor fiel. Danach spielte der HSV noch zielstrebiger und es kam was kommen musste. Ruud erzielte das zweite Tor und in den letzte Drangperiode der Frankfurter erzielte Guerrero das dritte Tor. Er setzte sich super durch und schoss den Ball überlegt ein. Bei einer anderen Chance wurde er noch – unfair – gestoppt, aber es gab keinen Elfmeter. Dieses Mal ließ er sich nicht von seinem Tor abbringen.
Mir fiel die Zweikampfstärke auf, die sich in der ersten Halbzeit mit 78% gewonnen Zweikämpfen niederschlug. Ebenso die Ruhe mit der sie bis zum Sieg spielten. Sie wollten kein Unentschieden, sondern den Sieg. Dafür liefen, kämpften und spielten sie. Ganz besonders gut, war, dass sie auch dieses Mal bis zum Schluss noch mithalten können und sogar zulegen können. Das hat im letzten Jahr gefehlt. Hoffentlich trainiert Veh so weiter, dass sich das bis zum Ende der Saison nicht mehr ändert. Sehr positiv finde ich, dass Veh die Spieler gut einstellt. Er spricht in der Halbzeitpause genau die Punkte an, die verbessert werden müssen. Gegen Schalke und in Frankfurt reagierte die Mannschaft nach der Pause auf die Ansprache von Veh. Das stimmt mich wirklich positiv. In der letzten Saison konnte die Mannschaft nicht auf die Spielweise der Gegner reagieren oder ihre Fehler abstellen. Bis dato sieht das wesentlich besser aus.
Mich stimmen die beiden Spiele positiv. Natürlich weiß man nicht, was am 34. Spieltag ist, aber die Spiele bringen Spaß und die Gewissheit, dass die Mannschaft sich jederzeit steigern kann und zulegen kann, macht mich froh. Die Spiele werden sehr spannend werden. Zudem freue ich mich auf Ruud. Bekommt er eine Chance, trifft er. Sehr schön.
Vor Veh ziehe ich den Hut! Petric äußert sich nicht respektvoll gegenüber seinen Mannschaftskollegen. Denn wenn ihm seine Torquote wichtiger ist als die Mannschaft, dann ist das wenig respektvoll. Ich hoffe, dass Petric bald versteht, worum es geht. Wie kann ein Spieler so auf sich fixiert sein. So hat er keine Chance. Bin gespannt, ob er nach der Transferperiode noch beim HSV spielt. Ich werde lieber nur Fünfter und habe nur Spieler in der Mannschaft, die sich für den Verein zerreißen und nicht wegen ihrer Torquote. Ganz schlimm!
Ich komme nun zur Spielerkritik:
Rost: Genial, wie er die Doppelchance in der ersten Halbzeit entschärfte und abwerte. Er ist hellwach und topfit. Nach dem Schuss von Caio stand er schneller als er fiel und war auf den Nachschuss vorbereitet. Das Gegentor bekam er nur, weil der Ball abgefälscht wurde. Er bekam in diesem Spiel sogar einen Assistpoint.
Demel: Er hielt seine Seite dicht, ging konsequent dazwischen und schaltete sich in den Angriff ein. Ein paar Mal hat er richtig gute Flanken geschlagen. In der ersten Halbzeit überspielte er mehrere Frankfurter und flankte anschließend noch butterweich vors Tor. Er kann es doch noch. Er wird noch zulegen, weil er noch nicht bei 100% ist.
Westermann: Genial, was der Mann alles abfängt. Er steht nicht nur auf einer Linie der Viererkette, sondern er geht auch ein paar Schritte raus, wenn er sieht. dass er den Ball abfangen kann. So hat er sehr viele Angriffe entschärft. Sofort spielt er den Ball einem Mitspieler. Manches Mal lief er mit nach vorne, wenn er den Ball gut abfing und im Laufen war. Allerdings sah er bei seinem Aussetzer kurz vor der Pause nicht gut aus. Er schlug über den Ball und verhalf Meier so zu seiner Chance. Allerdings lief er sofort hinterher und bedrängte Meier, so dass er daneben schoss. Oft sah es so aus, dass er alles abfing und Mathijsen gar nicht mehr eingreifen musste.
Mathijsen: Konnte sich als Torschütze eintragen. Er hielt hinten die Abwehr zusammen. Beim Gegentreffer schien er allerdings zu früh abzuschalten und orientierte sich nicht zu Altintop. Ob er dann allerdings hätte verhindern können, dass der Ball abgefälscht wird?
Jansen: Er ist noch nicht richtig fit. Wenn man überlegt, wie er in der letzten Saison vor seiner Verletzung die Linie lang lief, sieht, dass noch einiges fehlt. Allerdings spielte er letzte Saison auch im Mittelfeld und nicht, wie jetzt, in der Abwehr. Für meinen Geschmack ist er im Mittelfeld gefährlicher.
Zé Roberto: Eine Augenweide wie er mit dem Ball umgeht. Es scheint, als würde er tanzen und alle anderen freiwillig Abstand halten. Er dreht sich schneller als die anderen denken können. Ich hoffe, er bleibt verletzungsfrei und wir werden noch viel Spaß mit ihm haben.
Jarolim: Heute fand ich ihn nicht so gut wie gegen Schalke. Er hat heute wieder länger den Ball gehalten, was aber auch daran lag, dass die offensiven Spieler nicht so viel Platz hatten.
Elia: Leider hat er heute nicht zu seinem Spiel gefunden. Es gab keine Aktionen, die er gewinnen konnte. Er spielte sehr unauffällig.
Pitroipa: Er fing gigantisch an, trickste und zauberte und hatte in der ersten Halbzeit sogar eine super Torchance. Er bot sich an und wurde geschickt. Veh hat es wohl geschafft Pitroipa ein anderes Standing zu verschaffen. Wenn er sich freiläuft wird er oft angespielt, dass war letzte Saison noch ganz anders. In der zweiten Halbzeit ließ er etwas nach, aber er weiter ein Unruheherd. Leider hat er in diesem Spiel super gespielt bis auf den letzten Pass. Da hat er leider oftmals kopflos gespielt. Aber wenn er weiterhin das Vertrauen von Veh erhält, wird er sich steigern.
Guerrero: Es war ein schweres Spiel für ihn. Es lief fast alles über die Außen. Er brauchte eine Weile bis er im Spiel war. Er bot sich an und spielte den Ball oft weiter. Manches Mal wäre ein schneller Pass in die Spitze der bessere gewesen. Positiv fand ich, dass er über außen – als Veh wechselte – genauso engagiert spielte. Da hat er Petric gezeigt, wie es gehen kann. Sein Tor hat er auch von der Position geschossen. Er braucht noch ein paar Spiele auf diesem Niveau und es wird werden.
Ruud: Muss noch etwas zu diesem Mann gesagt werden? Er schießt Tore, er ackert, er läuft und er motiviert. Gigantisch, welchen Lauf er hat. Im Sinne des HSV hoffe ich, dass er weiterhin so treffsicher bleibt.
Trochowski: Er kam in der 70. Minute, aber konnte keine Akzente mehr setzen. Er blieb blass, aber es war sein erstes Spiel. Er spielte bei seiner Hereinnahme erst auf der Zehner Position von Guerrero, der dafür nach rechts wechselte. Mit der Herausnahme von Pitroipa wechselte er auf die Linke Seite.
Kacar: Wie auch gegen Schalke hat er in Frankfurt nach seiner Einwechslung für Furore gesorgt. Er ist engagiert, schnell und Zweikampfstark. Er spielte auf der Zehner Position und führte sich gut ein.